Sie steht neben der monumentalen Basilika, aber steht nicht in deren Schatten. Bereits ihre Fassade, die an römische Kirchen erinnert, ist eine Augenweide. Das ist aber erst ein Vorgeschmack dessen, was wir im Inneren sehen. Sie birgt einen riesigen Schatz der europäischen Kultur, den eschichte des Hl. Josefs vor. Michael Willmann, der Künstler, wird der schlesische Rembrandt genannt.
Der Architekt der Kirche ist unbekannt. Die Kirche wurde in den Jahren 1690-1696 auf Geheiß von Abt Bernard Rosa für die von ihm 1669 gegründete Josefs-Brüderschaft errichtet (anstelle der mittelalterlichen Pfarrkirche zum HI. Andreas, die abgerissen wurde). Sie wurde barock ausgestaltet. Sie sollte Türme haben. Während des Baus stürzten sie 1693 ein und wurden nicht mehr aufgebaut (in der Konsequenz erhielt sie eine turmlose Fassade, die mit einem dreieckigen Giebel abschließt). Der Bauleiter M. Urban, klösterlicher Maurermeister, verlor seinen Posten. Nach der Katastrophe wurden die Arbeiten M. Klein aus Neiße anvertraut. Die Kirche wurde am 7.05.1696 geweiht. Es ist ein Hallen-Emporen-Bau (sie hat ein Schiff, an das von zwei Seiten Reihen von miteinander verbundenen Seitenkapellen anliegen, über denen Emporen sind). Angelegt ist sie auf einem rechteckigen Grundriss, auf der Nord-Süd-Achse, das Dach fällt beidseitig ab. Von Norden hat sie ein deutlich verlängertes Presbyterium, das mit einer halbrunden Apsis abschließen, die von den Sakristeien flankiert werden. Eine solche Form des Presbyteriums ermöglichte es, in Panorama-Form die Szene der Huldigung der Heiligen Drei Könige darzustellen. Der Hauptaltar wurde 1775 von J. A. Lachel geschnitzt, das Tabernakel stammt aus dem ehemaligen Hauptaltar der Klosterkirche in Grüssau. Seitenaltäre von architektonischem Typ schmücken Bilder, die die Schmerzen und Freuden des Hl. Josef dargestellt. Besondere Aufmerksamkeit verdienen auch Kanzel und Orgel.