Die Grüssauer Madonna

in theologischer Sicht

wunderbare Ikone

Der Teufel fürchtet sich vor Maria, wie vor dem Weihwasser, weil ihr immer Engel beistehen die das Böse bekämpfen. Deshalb sind in der Basilika in Grüssau – die der Mariä Himmelfahrt gewidmet ist – überall Engel. Sie beten die Mutter Gottes an, und tragen sie in den Himmel hinauf – so am Gemälde am Hauptaltar, sie musizieren im Orgelprospekt, schauen vom Chorgestühl und von den Freskos, von den Umrahmungen der Reliquiaren, stehen den Heiligen an der Fassade der Basilika bei. Und es waren doch auch Engel, die das Gnadenbild der Grüssauer Madonna hier nach Grüssau gebracht haben – so erzählt es eine der vielen Legenden.

Und wie war es wirklich? Die Historiker sind ratlos und stellen nur Hypothesen auf. Das Grüssauer Gnadenbild ist tatsächlich wie nicht aus dieser Welt. Die Wissenschaftler vermuten eine Verknüpfung mit der byzantinischen Kultur, und in diesem Kulturkreis sind die Bilder nicht nur eine künstlerische Herstellung sondern werden als wahre Gottesbilder, Marien – oder Heiligenbilder betrachtet. Sie entstehen im knien, werden angebetet. Oft so lange, dass der Gläubige einen Eindruck hat, dass das Bild zu ihm sprechen beginnt. So entsteht eine mystische Beziehung. Die Person die mindestens ein Teilchen der Heiligkeit des Bildes erfahren will, berührt es mit ihrem Haupt. Sie merkt wie ihre Augen sich mit dem heiligen Blick treffen. Die Ikone hat eine bestimmte Botschaft, ein Wort. Dieses Wort kann man nicht nur hören, man kann es sehen. Das Wort – so die Bibel – war am Anfang. Schauen wir uns mal die Grüssauer Madonna in der Ikone der „Mutter der Gnaden” an. Im Zentrum, ähnlich wie am Bild der Immerwährenden Hilfe, sind die Hände. Maria hält Jesus, gibt ihm Halt und Geborgenheit. Zeigt auf ihn, und er schaut ins Unendliche, zum Gott Vater.

Die Marienikone gibt Hoffnung in der Not. Wenn man dem Menschen Maria nimmt, dann sei es als ob man ihm die Hoffnung nehme, und ohne Hoffnung gibt es nur Verzweiflung. Wenn jemand nur irdisch denkt, der erreicht nichts – sagt Maria indem sie auf ihren Sohn zeigt. Ihr guter Blick ist barmherzig. Aber diese Gabe ist erreichbar nur für diejenige, die die Wahrheit dieser Welt auf den Knien – betend – kennenlernen.

Siehe auch

Kult

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